Was ist ein Nahwärmenetz?

Ein Nahwärmenetz versorgt mehrere Gebäude über Rohrleitungen mit Wärme aus einem zentralen Heizwerk. Die Wärme kann durch unterschiedliche Energieträger erzeugt werden:

  • durch fossile Brennstoffe wie Erdgas, Erdöl oder Kohle,
  • durch Abwärme aus Biogas-, Industrie- und Müllverbrennungsanlagen,
  • durch regenerative Energieträger wie Biomasse (Hackschnitzel, Biogas) oder Erdwärme (Tiefengeothermie).

Die Betreiber der Biogasanlage setzen sich für die Nutzung von Abwärme der Biogasanlage und von regenerativen Energieträgern ein. Hierdurch wird sowohl lokale Wertschöpfung als auch CO2-Einsparung möglich.

Hinweis: Statt „Nahwärmenetz“ wird mit steigender Anzahl der Abnehmer auch der Begriff „Fernwärmenetz“ verwendet.

Wenn Sie sich für die Zusammenarbeit mit uns entscheiden, buchen Sie eine „Full-Service-Agentur“.
Wir planen Ihre Wärmenetz nicht nur gemeinsam mit Ihnen von der technischen Seite aus. Vielmehr unterstützen wir SIe bei der Antragstellung, beraten Sie in rechtlichen Dingen, bereiten mit Ihnen die Unterlagen für die Finanzierung vor und sind auch nach Abschluss der Bauarbeiten immer für Sie da wenn Sie uns brauchen!

Netzformen und Netzbau

Das Nahwärmenetz ist ein Transportsystem für Wärmeenergie mit doppelten Rohren zur Zu- und Rückleitung und einer oder mehreren Energiequellen.
In der Regel ist das Transportmedium Wasser. Beim Energieerzeuger wird die Wärme in Form von heißem Wasser über Wärmetauscher an den getrennten Kreislauf des Leitungsnetzes abgegeben.
Bei einer detaillierten Netzplanung werden die Rohrstrecken optimiert und die Rohrdurchmesser entsprechend dem Nutzerverhalten so gewählt, dass der Wärmeverlust minimal ist.
Das Netz wird ab dem Heizwerk als Hauptleitung mit großem Durchmesser gebaut, die sich dann in immer kleineren Nebensträngen verästeln kann. Dieses Versorgungsnetz wird in der Regel entlang der öffentlichen Straßen geführt. Die Planung der Netzführung wird mit den Versorgern von Wasser, Strom, Kanal, Gas, Telefon etc. abgestimmt.
Vom Versorgungsnetz führen Hausanschlussleitungen zu den Übergabestationen in den Häusern. Dort wird die Wärmeenergie ebenfalls über einen Wärmetauscher an den Wärmekreislauf des Gebäudeheizsystems übergeben. Das im Wärmetauscher abgekühlte Wasser wird über die Rücklaufleitung zurückgeführt.

Übergabestationen

Beim Nutzer wird die Wärme an den bestehenden Heizkreislauf des Hauses übergeben. Beim Anschluss wird lediglich der alte Heizkessel durch einen Wärmetauscher ersetzt. Dieser braucht für ein Einfamilien- oder Doppelhaus nicht mehr Platz als ein Kühlschrank. Bei Neubauten sind keine Heizungskeller mehr nötig. Tankraum, Tankreinigung, Kamin und Kaminkehrerwartung entfallen. Zusätzliche Wartungskosten entfallen ebenso.

Wenn bereits ein modernes Heizungssystem eingebaut worden ist, kann dieses „stand-by“ auch parallel erhalten bleiben. So sinkt der Bedarf in der kältesten Zeit für die Spitzenlast des Nahwärmenetzes, da dann die vorhandene Heizung noch genutzt werde kann.

Vorteile für die Nutzer

Mehrfache Vorteile gegenüber fossilen Einzelheizungen bei Verwendung erneuerbarer Energieträger:

  • spart wertvollen Platz im Haus
  • betriebssicher und versorgungssicher
  • Kümmern um Brennstoff, Wartung und Kaminkehrer entfällt
  • umweltfreundlich und CO2-arm
  • kostengünstig, da vom Heizölpreis weitgehend entkoppelt
  • Anschluss an ein Nahwärmenetz bringt dem Hauseigentümer wichtige Punkte für die KfW-Werte

Vorteile für die Kommune

  • Kostengünstige Versorgung für Gemeindeobjekte
  • Prestigeobjekt für eine Gemeinde
  • langfristige Stärkung der Gemeindefinanzen
  • Standortvorteil durch günstige Energie für Bürger und Gewerbe